Gänsegeier (Gyps fulvus)

Der Gänsegeier (Gyps fulvus) ist durch seine Größe und sein Flugbild in Europa kaum zu verwechseln. Die in Europa lebenden Populationen ernähren sich fast ausschließlich vom Aas größerer Nutztiere. Gänsegeier brüten in großen Kolonien mit bis zu 100 Brutpaaren in steilen Felsklippen und Schluchten. Gegen Artgenossen wird nur der direkte Nistbereich verteidigt. Gemeinsames Kreisen und Tandemflüge festigen die Paarbildung. Ein ausgewachsener Gänsegeier wird ca. 93 bis 110 cm groß bei einer Spannweite von 234 bis 269.cm. Die Geschlechter sind über äußere Merkmale nicht zu unterscheiden. Um nach Nahrung zu suchen, kreisen Gänsegeier ausdauernd über große Gebiete. Sobald am Morgen genügend Thermik herrscht kreisen die Tiere über den Nistplätzen und zerstreuen sich dann in der Landschaft um einzeln nach Futter zu suchen. Dabei suchen sie Aas auf dem Boden, beobachten aber auch andere Geier oder Raubtiere. So sammeln sich sehr schnell viele Geier an einem entdeckten Kadaver. Wird ein Nestling betreut, bleibt ein Elternteil stets bei dem Jungvogel. Die lockere, flaumige Halskrause der erwachsenen Geier ist weiß, der kräftige Schnabel hornfarben bis grüngelb und an der Basis blassgrau. Gänsegeier im Jugendkleid haben eine braune Halskrause aus schmal lanzettlichen, hellbraunen Federn und einen grauen Schnabel. Gänsegeier sind erst in einem  Alter von 6 bis 7 Jahren ausgefärbt.